Unser erster Familienurlaub: Center Parcs Bispinger Heide – Chaos, Glück und ein unvergesslicher Antrag

Anreise: Mit dem QR-Code ins Familienglück

Nach stundenlangem Tetris-Spielen im Kofferraum (und natürlich der obligatorischen Diskussion darüber, ob die Kaffeemaschine wirklich mitmuss), ging es endlich los. Dank QR-Code war der Check-in im Park ein Kinderspiel. Einfach vorfahren, Armbänder abholen, kurz fühlen wie bei einer VIP-Veranstaltung, und weiter zum Bungalow. Am Anreisetag durfte das Auto sogar direkt vor die Tür – was sich später als absoluter Segen herausstellte, wenn man die gefühlten fünf Millionen Taschen entladen muss.

Der Park selbst ist als autofrei ausgeschrieben – eigentlich eine tolle Sache. Aber was auf dem Papier romantisch klingt, hatte einen kleinen Haken: Golfcars. Überall Golfcars. Diese elektrisch betriebenen Flitzer sahen zwar harmlos aus, klangen aber, als hätte ein Rollkoffer seine Midlife-Crisis. Praktisch für Gäste, die nicht gut zu Fuß sind, ja – aber spätestens nach dem zehnten „Piep-Piep“ hat man den Eindruck, mitten in einem Formel-1-Rennen für Golffahrer zu stehen.

Unser Bungalow: Zuhause auf Zeit

Wir hatten uns für einen VIP-Bungalow entschieden, und ich sage euch: Das war die beste Entscheidung. Zwei Schlafzimmer, eine voll ausgestattete Küche, ein Whirlpool und sogar eine Sauna – ich fühlte mich fast wie in einem Luxus-Spa. Das zweite Schlafzimmer wurde mit einem Babybett bestückt, das zwar beim ersten Versuch ein wenig klapprig war, aber dank des fantastischen Services schnell ersetzt wurde.

Das Leben im Bungalow war so entspannt, wie es mit einem Baby eben sein kann. Die Küche war ein Traum – wenn man sich unter einem Traum vorstellt, um 7 Uhr morgens mit zerzausten Haaren Fläschchen zuzubereiten. Aber mal ehrlich: Der Platz, die Ruhe und die Nähe zur Natur haben uns das Gefühl gegeben, wirklich angekommen zu sein.

Aqua Mundo: Planschen mit Nostalgie

Das Aqua Mundo, das legendäre Spaßbad, war für mich schon als Kind der absolute Hammer. Wildwasserkanal, Wellenbad, riesige Rutschen – hier habe ich Stunden verbracht, bis meine Finger schrumpeliger waren als Rosinen. Jetzt, als Erwachsener, war es fast rührend, diesen Ort wieder zu betreten. Unser Nachwuchs hat zwar die großen Rutschen (noch) links liegen lassen, aber das Planschen im Kinderbereich war für ihn ein echtes Highlight.

Halbpension: Viel Hunger, wenig Geduld

Halbpension – was für ein verheißungsvolles Wort. Frühstück und Abendessen ohne Stress, dachten wir. Nun ja, das Frühstück war tatsächlich gut. Allerdings wurde der Speiseraum zum Schauplatz wilder Familienkämpfe um den besten Platz. Da saßen wir dann, zwischen kreischenden Kindern und gestressten Eltern, und suchten verzweifelt nach einem ruhigen Eckchen. Die entspanntesten Mahlzeiten hatten wir, als wir uns auf die Terrasse verkrümelten – ein bisschen Sonne, ein bisschen Ruhe, und plötzlich schmeckte der Kaffee doppelt so gut.

Das Abendessen lief unter dem Motto „Themenbuffet“ – klingt schick, aber spätestens ab Tag vier fragt man sich, warum das mexikanische Thema plötzlich eine italienische Note hat. Das größte Problem war jedoch die chaotische Platzvergabe. Mit einem schlafenden Baby im Kinderwagen durch einen vollen Speisesaal zu manövrieren, während man auf einen Platz wartet, ist ungefähr so spaßig wie Sackhüpfen im Minenfeld.

Spaziergänge: Natur pur und Babyglück

Die wahre Stärke des Parks liegt in seiner Umgebung. Mitten im Wald gelegen, bietet er wunderschöne Wege, die sich ideal für ausgedehnte Spaziergänge eignen – auch mit Kinderwagen. Der See, die Vogelgezwitscher-Kulisse und die frische Luft waren für uns ein Traum. Unser kleiner Mitreisender hat die meisten Ausflüge verschlafen, aber das hat es uns ermöglicht, die Ruhe umso mehr zu genießen.

Ein Antrag, der alles überstrahlte

Der Höhepunkt unseres Urlaubs war ein ganz besonderer Moment: der Heiratsantrag am See. Die Kulisse war perfekt – der See im Hintergrund, die Sonne schien, und die Atmosphäre hätte romantischer nicht sein können. Überraschung gelungen, und es gab ein freudiges „Ja!“ (zum Glück). Unser kleiner Unterstützer war natürlich dabei und hat mit einem strahlenden Lächeln alles noch besonderer gemacht. So sind wir als kleine Familie losgefahren und kamen als verlobte Familie zurück.

Ein tierisches Abenteuer

Ein weiteres Highlight war unser Tagesausflug in den Serengeti-Park. Mit dem Auto durch die weitläufigen Gehege zu fahren und Giraffen, Löwen und Co. hautnah zu erleben, war ein echtes Abenteuer. Unser kleiner Mitfahrer war begeistert (so viel Begeisterung wie ein Baby eben zeigen kann), und auch wir waren hin und weg.

Fazit: Chaos, Spaß und Erinnerungen fürs Leben

Unser erster Familienurlaub hatte alles: ein bisschen Chaos, jede Menge Spaß und vor allem unvergessliche Momente. Der Center Parcs Bispinger Heide ist perfekt für Familien, die Natur, Komfort und Abenteuer suchen. Trotz kleinerer Schwächen – wie der Platzvergabe beim Abendessen – hat uns dieser Urlaub gezeigt, wie wertvoll solche gemeinsamen Erlebnisse sind.

Pro-Tipp für zukünftige Urlauber: Packt weniger ein, als ihr glaubt, dass ihr braucht (aber vergesst nicht die Kaffeemaschine). Und haltet euch von Golfcars fern – außer ihr wollt Teil des Verkehrschaos werden. 😉

Über den Autor

Honda CBR600RR Fahrer aus Stralsund (MV), Fotograf aus Leidenschaft, Systemadministrator um Brötchen zu verdienen.

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