Langlebige Qualität - Honda CBR 600 RR - eine Supersportler der Spitzenklasse

Vor mittlerweile 15 Jahren wurde meine CBR als Modell PC40 gebaut und hat ein paar Monate im damaligen Honda Motorradcenter in Stralsund auf mich gewartet, bis ich die Maschine im März 2010 dort gefunden und zugeschlagen habe. Zu dieser Zeit hätte ich nie geahnt, dass ich mit diesem Zweirad mal über 40.000km zurücklegen und Strecken bis zum Sachsenring fahren werde. Es waren viele schöne Jahre, in denen mich die Honda nie im Stich gelassen hat. Bis auf die üblichen Verschleißteile (Batterie, Reifen und Kette) habe ich nie große Reparaturen durchführen lassen müssen. Das liegt unter anderem auch daran, dass die Durchsichten von Anfang an bis heute sehr professionell von Robert & Robert (R&R Motorradservice GbR) durchgeführt werden. Vor ein paar Tagen habe ich die zweijährliche Hauptuntersuchung durchführen lassen, bei welcher noch nie Mängel aufgefallen sind.

In den ersten Jahren bin ich von den Frühlingsmonaten bis in den Herbst hinein oft täglich gefahren und habe dadurch im Jahr um die 6.000km geschafft. Inzwischen komme ich nur noch sehr selten zum Fahren, freue mich aber dennoch jedes Mal auf eine Ausfahrt, ob kurz oder lang.

Meine längsten Touren

Die CBR 600 RR ist nicht gerade bekannt für bequeme Ausfahrten und viel Gepäck. Es ist eine Supersportler und daher sehr schnittig und leicht konzipiert. Ein bisschen Gepäck lässt sich auf dem Sozius und dem Tank verstauen. Der Rest passt allerdings nur noch auf den Rücken. Lange Strecken mit Gepäck für mehrere Tage sind daher eher ungewöhnlich und unbequem. Dennoch bin ich in den vielen Jahren zweimal von Stralsund nach Sachsen gefahren mit der Maschine und zweimal nach Potsdam. Das waren bis heute auch meine längsten Touren, die ich direkt gefahren bin. An die Fahrt zum Sachsenring erinnere ich mich heute noch sehr gerne zurück. Ich hatte mich damals mit einem Freund dort zum MotoGP Wochenende verabredet, welcher aus der Schweiz angereist ist. Wir hatten etwa dieselbe Entfernung, nur aus unterschiedlichen Himmelsrichtungen. Die knapp 600km bin ich auf der Hinfahrt am Stück gefahren. Nach dem anstrengenden Wochenende hatte ich mich kurzfristig auf der Rückfahrt für einen Boxenstopp mit Übernachtung in Berlin entschieden. Eine ausführliche Beschreibung der Fahrt habe ich damals hier zusammengefasst.

Feierabend Touren

Oft waren es die kleinen Ausfahrten nach einem Büroalltag, die mir einen Ausgleich zur Arbeit verschafft haben. Die vorbeifahrende Natur auf immer wieder neuen Wegen war immer eine perfekte Abwechslung zum Blick auf Bildschirm und Tastatur. Einfach losfahren und spontan hier und da mal links oder rechts abbiegen, ohne zu wissen, wohin der Weg führt. Das bedeutete immer Freiheit und Balance zum Leben. Nach einer Tour zu Hause ankommen und den Motor abstellen sorgte dann für die endgültige Zufriedenheit. Ob Fitnessstudio, Ballsport im Verein oder in diesem Fall das Motorradfahren, einen Ausgleich zum Job und Alltag braucht jeder, um eine gewisse Work-Life-Balance zu etablieren.

Motorradtouren in einer Gemeinschaft

In den Jahren bin ich auch oft in Gruppen und Gemeinschaften Touren gefahren. Ob spontan verabredet oder lang geplante Ausfahrten, jede Fahrt hatte etwas Besonderes an sich und stärkte das Gemeinschaftsgefühl. Es ist ein Hobby und eine Passion, zu welcher jeder begeisterte Fahrer seine eigene Geschichte erzählen und sich austauschen kann. Vor allem in großen Gruppen lernte ich schnell viele neue Gleichgesinnte kennen und fuhr gerne mit ihnen. Manchmal entspannte Touren zum Biker Gottesdienst und oftmals auch etwas rasantere Ausfahrten mit offenen Zielen (der Weg ist das Ziel). Vor allem die Motorradfreunde Rügen (MFR) waren eine lange Zeit meine erste Anlaufstelle für gemeinsame Ausfahrten über die Insel und durch Vorpommern. Eine super Gruppe an Bikern, welche die Leidenschaft am Fahren gerne in der Gruppe geteilt hat.

Die GoPro durfte nie fehlen

Mit der kleinen Sportkamera habe ich so ziemlich jede größere Ausfahrt und sehr oft auch einfache Alleingänge aufgenommen, nachträglich geschnitten und bei YouTube veröffentlicht. Die Kombination meiner beiden Hobbys (Fotografie und Motorradfahren) perfektionierte jeden Kilometer auf der Straße. Das nachträgliche Ansehen der Aufnahmen weckt immer wieder sehr schöne Erinnerungen und tolle Momente. Die YouTube Playlist findest du hier.

Sehr Aufregend waren dabei immer die Motorradausfahrten um Malchin, welche jährlich stattfanden und viele hunderte begeisterte Fahrer anlockte. Die Ausfahrten von 2012 / 2013 / 2014 / 2015 habe ich komplett mitgeschnitten und hochgeladen (Verlinkungen in den Jahreszahlen). Im Jahr 2018 habe ich durch Zufall einen brennenden VW T3 Bus in Stralsund gefilmt. Der Clip hat es unter anderem auch ins Fernsehen geschafft (Taff, Pro7). Mit den MFR bin ich 2020 zum Biker Gottesdienst zum Kap Arkona gefahren, eine tolle Fahrt mit gemeinschaftlichem Treffpunkt zum Austausch. Einen Heiratsantrag unter Bikern habe ich ebenfalls mitgemacht, sowie ein Rennstreckentraining für Kurvenfahrten in Groß Dölln. Manche Videos habe ich auch etwas aufwändiger verarbeitet, wie den Zusammenschnitt der Fahrten in der Saison 2019 (Born for this | 2019 | BikeLife) und mein Rückblick auf 2018 (Das war 2018!). Jedes Video ist einzigartig und lässt mich in den Moment der Aufnahme zurückversetzen.

Umbauten

Über die Anfangsjahre verteilt habe ich zunehmend mehrere Teile an der Supersportler verändert. Der originale stark vertikale Kennzeichenhalter wurde sehr schnell gegen ein alternatives Modell mit mehr Schräglage ausgetauscht. Das heutzutage riesige Kennzeichen habe ich allerdings noch immer und nie gegen eine schmalere Version gewechselt. Die großen originalen Blinker mussten anschließend auch gegen Miniblinker mit LED Leuchtmittel getauscht werden. Weiterhin habe ich die Frontscheibe gegen eine Racingscheibe getauscht und den Klang der Maschine mit einem MIVV Endschalldämpfer deutlich verbessert. Ein Tankpad schützt seit Jahr und Tag den Lack gegen Kratzer durch die Kombi. Alles andere ist bis heute im originalen Zustand, bis auf die Verschleißteile.

Verkaufen? Kommt nicht in Frage!

Als im Jahr 2017 die Euro 4 Norm eingeführt wurde und damit neue Abgasbestimmungen für die Hersteller galten, wandte sich Honda für den europäischen Markt hinsichtlich der 600ccm Supersportler ab. Auch der Moto2 Rennsport, welcher von 2010 bis 2018 die Motoren der CBR600 vorschrieb, wechselte ab 2019 auf Motoren von Triumph.

Ich bin seitdem sehr froh meine qualitativ hochwertige und sehr gut gepflegte CBR nie verkauft zu haben. Einen Motor nach der alten Abgasnorm mit entsprechender Leistung gab es leider nicht mehr.

Erst Ende 2023 hat Honda eine neue CBR 600 RR vorgestellt, welche als PC69 (Modelljahr 2024) gehandelt wird. Die meisten Verkäufer bieten allerdings nur Vorbestellungen für 2025 an. Die neue PC69 soll nun wieder den europäischen Markt mit aktuellen Abgasbestimmungen erobern und 121 PS bei 14.250/min bieten. Ein Upgrade, der Verkauf oder Wechsel auf andere Marken und Modelle kommt für mich dennoch nicht in Frage. Die 15-jährige Treue beruht hier auf Gegenseitigkeit.

Ich hoffe daher auf viele weitere schöne Jahre mit meiner Honda, auch wenn die jährliche Kilometerleistung sich auf einem geringen Level befindet.

Hast du ähnliche Erfahrungen mit Honda oder anderen Herstellern gemacht und möchtest deine Story mit mir teilen? Schreib es mir in den Kommentaren.

Ein Album mit Bildern aus den vergangenen Jahren habe ich hier in der Galerie zusammengestellt.

Über den Autor

Honda CBR600RR Fahrer aus Stralsund (MV), Fotograf aus Leidenschaft, System-/Netzwerkadministrator um Brötchen zu verdienen.

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