Reboot einer Sitcom als Drama - Der Prinz von Bel Air

♫ ♫ ♫ In West Philadelphia born and raised ... On the playground is where I spent most of my days! ♫ ♫ ♫

Im Jahr 2019 kursierte ein fan-made Trailer einer modernen Version der Story um den jungen Mann aus West Philadelphia durch das Internet (YouTube Link), welcher inzwischen über sieben Millionen mal aufgerufen wurde.
Dieser Trailer inspirierte den US-amerikanischen Video-on-Demand-Dienstleister Peacock dazu ein Reboot der alten Serie zu erschaffen, welches nun bei Sky zu sehen ist. Anfang des Jahres 2022 gab es dazu ebenfalls einen offiziellen Trailer (YouTube Link). Einer der Produzenten dabei ist kein geringerer, als Will Smith persönlich.

Ich habe mir die erste Staffel nun angeschaut und bin ein wenig zwiegespalten. Zum einen ist das Original legendär und kann einfach nicht ersetzt werden. Die Story zu nehmen und das ganze dramatisch umzusetzen ist dabei allerdings ein interessanter Ansatz.

Als Schauspieler für die Will-Smith-Rolle wurde Jabari Banks gewählt, welcher perfekt in die Rolle passt, da er sehr große Ähnlichkeit zum jungen Will Smith hat und die Rolle grandios rüberbringt. Alle anderen Charaktere haben dagegen nur geringe oder gar keine Ähnlichkeit mit den Originalen.

Der Witz und Humor aus der Sitcom hat leider keinen Einzug in Bel-Air genommen. Der Fokus lag hier eher auf der reichen afroamerikanischen Familie, den Problemen von Smith aus Philadelphia und zeitgemäße Probleme der Jugend (soziale Medien, Psyche & Druck und Sexualität).

Ich versuche hier wenig zu spoilern, aber gewisse Themen, die während der Staffel "dramatisiert" wurden, werden leider nicht (in dieser Staffel) aufgelöst, oder wurden thematisch einfach zu heiß gekocht. Das Geheimnis um Will seinen Vater habe ich mir doch etwas interessanter vorgestellt, als die Auflösung. Genauso der Tod eines Gangsters aus Philadelphia, welcher es auf den Hauptdarsteller abgesehen hat. Die Hintergründe dazu blieben einfach ungeklärt.

Des Weiteren finde ich es schade, dass man die Rolle der Ashley Banks nun in die homosexuelle Richtung gleiten lassen musste und diese auch nur darauf beschränkt hat, nur weil jede Serie und jeder Film nun einen LBGTQ Ansatz "haben muss".

Auch den social media Anteil, den Hilary Banks verkörpert sehe ich etwas fragwürdig. Gefühlt haben die Story Schreiber einfach alle aktuellen trending topics in einen Topf geworfen und umgerührt. Heraus kamen dabei die neuen Charaktere von Bel Air.

Die Rolle von Geoffrey hat grundlegend auch nichts mehr mit einem Butler zu tun und Carlton wurde zum Junky mit Panikattacken klassifiziert.

Die Serie ist dennoch sehenswert, wenn man keinen Vergleich mit dem Original anstellt und gern dramatische Soaps im TV ablaufen lässt. Sollte eine zweite Staffel erscheinen, könnte ich mir vorstellen sie zu schauen, sofern keine interessantere Serie gerade am Start ist.

Über den Autor

Honda CBR600RR Fahrer aus Stralsund (MV), Fotograf aus Leidenschaft, System-/Netzwerkadministrator um Brötchen zu verdienen.

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