Cyberpunk 2077 - Nach 3 Jahren aus dem early access freigegeben und spielbar

Die anfängliche Beta-Phase

Die Worte "early access" im Titel sind wahrscheinlich etwas irreführend, da das Spiel nie offiziell als solches veröffentlicht wurde. Als Cyberpunk 2077 jedoch im Dezember 2020 an die Welt verteilt wurde, war es definitiv noch nicht fertig. Es wurde von der Fangemeinde lange erwartet und schnell gestartet. Die große Enttäuschung folgte jedoch schnell. Sehr viele Bugs, welche den Genuss stark gemildert haben kamen zum Vorschein und dementsprechend fielen auch die Rezensionen aus. Inzwischen spricht man bei solchen vernichtenden Urteilen auch von review bashing. Am 1. Dezember gab es für Cyberpunk 2077 zwar 227.472 positive Stimmen, aber auch 63.333 negative Bewertungen auf Steam. Die Entwickler hatten seit dem Shitstorm sehr viel Zeit, um nach zu justieren. Ich hatte mich damals gegen einen Kauf entschieden.

Nun ist es fertig!

Nach etwa 3 Jahren hat CD Project Red den Patch 2.0 veröffentlich und selbst ausgesagt, dass Nutzer nun das Erlebnis vermittelt bekommen, was die Entwickler von Anfang an geplant haben. Man soll nach dem Patch Release noch einen Story Durchlauf starten, falls man Cyberpunk bereits durchgespielt hat, um sich ein Bild davon zu machen. Inzwischen sind wir bei Patch Release 2.12 und immer wieder kehrte das Spiel in einen Sale zurück zum halben Preis. Nun habe ich zugeschlagen und bin mitten drin in Night City!

Das Setting und die Location

Die futuristische Stadt und Umgebung haben mich in den ganzen Trailern vorab noch nicht wirklich vom Hocker gerissen. Die ganzen Modifikationen an Menschen wirkten etwas zu übertrieben und weniger realistisch, teilweise sogar abschreckend oder beängstigend. Dennoch wirkte das Gameplay an sich interessant und machte mich neugierig. In dieser fiktiven Welt der Zukunft steckt viel Liebe zum Detail. Die Entwickler und Game-Designer haben offensichtlich viel Arbeit und Herzblut in das Projekt gesteckt. Die Fantasie, mit welcher die Stadt und das Ödland drum herum erbaut wurde, ist scheinbar grenzenlos.

Gameplay

Die open World mit einem Mix aus Night City und dem Ödland erinnert mich stark an das Gameplay von Grand Theft Auto (GTA). On zu Fuß, auf dem Motorrad oder mit dem Auto unterwegs, man kann sich über die gesamte Karte frei bewegen und nach Lust und Laune handeln. Die futuristischen technischen Spielereien und das Hacken von Gegnern und Kameras dagegen erinnern mich an die Watch Dogs Spieleserie. Beides zusammen ergibt eine gute Kombination in ferner Zukunft.

Story

(Achtung, Spoiler!) Bis hierhin war ich doch recht positiv überrascht von Cyberpunkt 2077 und springe noch mit auf den Hype-Train, welcher vor dem Release schon gestartet ist. Die Story hat mich in den ersten Stunden ebenfalls mitgerissen und lies mich in eine interessante Welt eintauchen. Allerdings nahm diese Euphorie schon mit dem frühen Tod des Charakters Jackie Welles wieder ab, welcher als bester Freund eine wichtige Rolle einnahm. Diese Lücke wurde zeitgleich mit Johnny Silverhand (Keanu Reeves) wieder gefüllt, allerdings war ich hier im Zwiespalt, ob ich dem Charakter vertrauen sollte. Die Dialoge ließen mich immer wieder zweifeln und legten die Entscheidung in meine Hand, wie viel Vertrauen ich ihm schenken sollte. Neben anderen Freunden wird man von Johnny bis zum Ende der Hauptstory begleitet, welches hinsichtlich des Zeitfaktors recht früh zum Vorschein kommt. Als ich gerade vollkommen in die Story eingestiegen und mich darauf eingelassen habe, war sie auch schon wieder vorbei. Man hat zwar unzählige Nebenmissionen, welche optional spielbar sind, aber viele davon sind entweder langweilig oder auch nach der Hauptstory noch spielbar. Vor allem solche Missionen, in denen man unwichtige Items oder in diesem Fall z.B. Graffiti in der ganzen Stadt suchen muss. Des Weiteren halte ich das Ödland für einen wichtigen Bestandteil des Spiels. Trotzdem kam es in den Missionen kaum zum Vorschein. Der Ganze Spaß hörte in meinem Fall schon nach etwa 20 Stunden wieder auf. Das ist generell keine schlechte Zeit für eine Hauptstory. In einer solchen open World, wie Cyberpunk 2077 hätte man das Ausmaß der Story jedoch noch stark vergrößern können. Stattdessen wurden einige Szenen vollkommen sinnlos in die Länge gezogen (z.B. die Tests auf der Raumstation zum Ende hin).

Fazit

Das Spiel ist endlich fertig und spielbar. Technisch hat es mich bis auf einige Bugs und Glitches überzeugt, obwohl es nach vier Jahren nun auch schon etwas überholt wirkt. Grafisch ist es dennoch ein Genuss für jeden Gamer und mit der aktuellen NVIDIA RTX 4000'er Serie problemlos spielbar. Man muss sich definitiv auf das Setting einlassen, um diese futuristische und unrealistische Umgebung anzunehmen. Wenn man jedoch erst drinnen ist, macht es Spaß die Umgebung zu erkunden und die kreativen Ideen der Entwickler wirken zu lassen. Die Story ist okay, wäre aber noch stark ausbaufähig gewesen. Mit knapp 20 Stunden ist sie aber leider zu schnell abgeschlossen gewesen. Cyberpunk 2077 lohnt sich, wird bei mir aber nicht für lange Zeit in Erinnerung bleiben.

Screenshots

Über den Autor

Honda CBR600RR Fahrer aus Stralsund (MV), Fotograf aus Leidenschaft, System-/Netzwerkadministrator um Brötchen zu verdienen.

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