Lost Places in Mecklenburg-Vorpommern: Das verlassene Faserplattenwerk in Ribnitz-Damgarten aus der Vogelperspektive entdeckt
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R_ace_R -
4. November 2024 um 16:00 -
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Hier ist die Geschichte hinter diesem geheimnisvollen Ort, die ich im Nachhinein recherchiert habe.
Ein verlorener Ort mit Geschichte
Der verlassene Ort, den ich entdeckt habe, ist das ehemalige Faserplattenwerk in Ribnitz-Damgarten, auch bekannt als VEB Faserplattenwerk und später als Bestwood-Gelände. Was für viele heute nur noch ein vergessenes Fabrikgelände ist, war einst ein bedeutender industrieller Standort der DDR. Das Werk war einmal der größte Hersteller von Faserplatten in ganz Europa und spielte eine Schlüsselrolle in der wirtschaftlichen Landschaft der Region. Wer hätte gedacht, dass hier, zwischen den Bäumen und fast unsichtbar von den Straßen, ein Stück Industriegeschichte schlummert?
Ein Blick auf den aktuellen Zustand
Natürlich ist das Gelände heute nicht mehr das, was es einmal war. Doch genau das macht es als Lost Place so faszinierend. Die Zeit hat ihre Spuren hinterlassen, und das Gelände bietet den Charme des Verfalls, der für diese Orte so typisch ist:
- Verwaltungsgebäude: Die Bürogebäude, einst das Zentrum des organisatorischen Lebens, stehen nun verfallen und zerstört da, mit Graffiti an den Wänden und leeren Räumen, die einst voller Akten und Büromöbeln waren. In den Kellern lagern angeblich immer noch alte Akten aus den 1970er Jahren – Zeitkapseln in Papierform!
- Produktionsanlagen: Von den Produktionshallen sind nur noch Ruinen geblieben. Ihre genaue Funktion ist für Laien kaum noch zu erkennen, aber sie erzählen Geschichten von harten Arbeitsschichten und einer belebten Industrie.
- Schornstein: Der Schornstein des alten Heizhauses ist das markanteste Überbleibsel des Werks und ragt imposant in die Höhe. Er ist ein Relikt der Zeit, als dieser Ort von Maschinen und Arbeitern belebt war, und heute eine Art stilles Wahrzeichen für die, die den Charme verlassener Orte lieben.
Besondere Fundstücke
Während meiner Recherche habe ich erfahren, dass sich in den Kellerräumen des Verwaltungsgebäudes noch erstaunlich viele Akten befinden, teilweise sogar aus den 70ern. Für alle, die die Geschichte und Bürokratie der DDR interessiert, wäre das ein wahrer Schatz – allerdings wohl nur etwas für Profis, die wissen, worauf sie sich einlassen.
Auch die alte Bahnanbindung des Werks ist noch sichtbar und gibt einen Eindruck davon, wie gut vernetzt und organisiert der Standort einst war. Für Fotobegeisterte wie mich bietet das eine beeindruckende Kulisse und eine kleine Zeitreise in die industrielle Vergangenheit.
Die Zukunft des Geländes
Wie so oft bei Lost Places bleibt auch hier die Zukunft ungewiss. Ein Teil des ehemaligen Werksgeländes wird bereits gewerblich genutzt, doch für den Rest plant die Stadt Ribnitz-Damgarten einen großen Umbruch: Das Gelände soll abgerissen werden, um Platz für ein Wohngebiet zu schaffen. Wann genau das passieren wird, steht allerdings noch nicht fest. Es bleibt also ein wenig Zeit, um die Überreste zu bestaunen, bevor sie vielleicht endgültig verschwinden.
Fazit: Ein Relikt der Industriegeschichte im Dornröschenschlaf
Mit meinen Aufnahmen und dieser kleinen Recherche wollte ich euch einen Einblick in diesen faszinierenden Ort geben, der zwischen all den modernen Gebäuden fast unbemerkt von der Zeit überholt wurde. Der Schornstein und das verlassene Gelände stehen als stille Zeugen einer vergangenen Ära und zeigen uns, wie sich die Region nach der Wiedervereinigung verändert hat. Für Fotografen und Lost-Place-Fans bleibt das Faserplattenwerk ein spannender Spot, der einmalige Eindrücke und Geschichten bereithält.
Wer weiß, was sich noch alles finden lässt, wenn man das nächste Mal zufällig über Mecklenburg-Vorpommern fliegt …
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Über den Autor
Honda CBR600RR Fahrer aus Stralsund (MV), Fotograf aus Leidenschaft, Systemadministrator um Brötchen zu verdienen.
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